Foliengewächshaus
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Foliengewächshaus |
Ein Foliengewächshaus wäre eine Alternative zu einem herkömmlichen Glasgewächshaus. Mit einem Gewächshaus könnte man auch in Breitengraden oder höher gelegenen Landstrichen, wo es nicht so warm ist, Pflanzen anbauen. Insbesondere, da der Staat und/oder Gemeinden etc. einem immer mehr Geld aus der Tasche zieht und auch Lebensmittel immer teurer werden.
Dann kommt noch hinzu, dass ein Glasgewächshaus (je nach Größe) ganz anderen Bauvorschriften unterliegt. Für ein Glasgewächshaus wäre ein Fundament nötig, da es viel schwerer ist. Und es wäre daher auch nicht so einfach an einen anderen Standort zu setzen. Daher wäre es meist Genehmigungspflichtig. Dies bliebe einem bei einem Foliengewächshaus überwiegend erspart, insbesondere, wenn es privat genutzt wird und eine bestimmte Größe nicht überschreitet. Mehr dazu unter "Genehmigung"
Es ist auch sehr wichtig, dass ein Foliengewächshaus gut verankert wird. Es ist aufgrund seines geringen Gewichts sehr Windanfällig und könnte wegfliegen. Wenn möglich wäre es am besten, das Gewächshaus an einer windgeschützten Stelle aufzubauen.
Vorteile/Nachteile Foliengewächshaus
Vorteile:
- kostengünstiger als ein Glasgewächshaus
- schneller Aufbau/schnellerAbbau
- man kann den Standort wechseln
- Schutz vor der Witterung
- man kann auch in kühleren Gegenden kostengünstig Pflanzen züchten
- besseres Klima für Pflanzen
Nachteile:
- die Folie altert mit der Zeit und muss daher öfters erneuert werden.
- ein Foliengewächshaus ist ein meist ein "Leichtgewicht" und daher sehr Windanfällig
- die Wärme wird nicht so gut gespeichertwie in einem Glasgewächshaus
Gerüst
Während eine Folie Alterungsanfällig ist und in gewissen Abständen erneuert werden muß, bleibt der Rahmen (das Gerüst) immer stehen. Hier unterscheidet man Rahmen, die direkt im Boden verankert werden oder Folien-Rahmen, welche freistehend sind. Letzteres sollte auch im Erdreich verankert sein, da Foliengewächshäuser sehr Windanfällig sind. Bei vielen Foliengewächshäuser wird die Windstabilität dadurch erreicht, indem man die Folie/Plane ins Erdreich einlässt bez. verankert. Diese Vorgehensweise ich aber nicht so sinnvoll, da die Abdeckung in gewissen Zeitabständen erneuert werden muss. Es ist dann schwerer, die alte Folie zu entfernen. Eine neue Folie lässt sich möglicherweise nicht im Erdreich verankern.
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Gewächshausfolie wird in die Erde eingelassen |
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freistehendes Gestell eines Foliengewächshaus mit Querstreben |
Die Konstuktion des Foliengestell sollte robust sein und gut verankert sein. Die Gerüste gibt es in dem Materialien
- Stahl (meist verzinkt)
- Aluminium
- Kunststoff (meist PVC oder Fiberglas)
- Holzaufbauten (nicht so langlebig)
Stahlkonstuktionen sind ziemlich Widerstandsfähig und schwerer als die anderen Materialien. Um sie Korrisionsbeständig zu machen, sind sie meist verzinkt (feuerverzinkt). Sie sind recht stabil und durch die Verzinkung auch recht langlebig.
Alternativ zu Stahl gibt es auch Konstruktionen aus Aluminium. Aluminiumgerüste sind etwas leichter als Stahl, dafür aber teurer. Sie sind aber auch ziemlich stabil
Gerüste aus Kunststoff sind leicht und daher Windanfällig. Bei freistehenden Gerüsten ist eine Verankerung des Gestells erforderlich. Kunststoffgerüste sind je nach Aussentemperatur auch empfindlich gegen Bruch.
Viele Foliengerüste bestehen aus Holz (meist Eigenbauten). Es ist zwar für´s Auge ansprechender und Holz ist auch ein Naturproduckt. Holz ist aber auch empfindlich gegen Feuchte und verrottet schnell. Es muss daher in jedem Fall vorher impregniert werden, sollte es lange halten.
Querverstrebungen machen das Foliengerüst stabiler. Sie hätten auch den Vorteil, dass man daran Schnüre befestigen kann um Pflanzen hochzubinden.
Folien (Planen)
Hier gibt es verschiedene Arten von Folien:
Eine Folie sollte strapazierfähig (u.a. Reißfest, Hagel, Schnee). Auch sollte die Folie UV-Beständig sein (die länge der UV-Beständigkeit wird in Datenblättern - soweit vorhanden - meist angegeben. Die UV-Beständigkeit von Folien (Planen) ist selten unendlich lange. Mit der Zeit wird jede Folie spröde. Sie unterliegt einem Alterungsprozess.
Man unterscheidet unter verschiedenen Arten von Folien (Planen):
- Gitterfolie
diese Art von Folie ist sehr reißfest, hat aber eine geringere Lichdurchlässigkeit (etwa 75%). Diese Folien gibt es meist mit weißen Gittern oder grünen Gittern. Diese Folien werden als PE-Folie, PVC-Folie, auch EVA-Folie angeboten. Durch die Gitter gilt diese Art von Folie als Witterungsbeständig(Wind, Regen, Hagel, Schnee). Letzteres hängt von der Höhe des Schnees ab. Man sollte daher bei Standorten mit aggesiven Wetterverhältnissen (sehr Windig) besser auf Folien (Planen) mit Gitter zurückgreifen. Ob weißes oder grünes Gitter, bei der Lichtdurchlässigkeit macht es nur einen minimalen Unterschied. Letztlich ist es eine klare Folie, eben nur mit Gittern
- PVC-Folie
PVC-Folien gelten als relativ UV-Beständig, sie haben eine gute Lichtdurchlässigkeit und eine gute Transparenz. Ebenso ist die Wärmeisolierung recht gut. Man sagt ihr eine gute UV-Beständigkeit voraus. Eine Haltbarkeit von 5 Jahren und mehr bez. der UV-Beständigkeit ist nicht ausgeschlossen. Da sich auf den Folien immer Kondenswasser ansammelt, sieht man auch hier eine geringere Anfalligkeit. PVC-Folien sind etwas teurer als PE-Folien.
- PE-Folien
PE-Folien (Polyethylen) sind eine der günstigsten Folien zur Gewächshausabdeckung
Genehmigung
Für die Genehmigung von Gewächshäusern ist das Baurecht des jeweiligen Bundeslandes zuständig. Die baurechtlichen Unterschiede der einzelnen Bundesländer sind teilweise gewaltig. Dennoch bestimmt letztlich eine Gemeinde darüber, ob der Bau eines Gewächshauses erlaubt ist. Gerade bei Gemeinden, die viele denkmalgeschützte Gebäude habe und viel vom Tourismus leben, spielt das Straßenbild eine große Rolle. Es gibt dort viele Bereiche, die nur eingeschränkt bebaut werden dürfen. Auch haben Kleingartenanlagen ihre eigenen Regeln. Ebenso Schutzgebiete wie z.B. Landschaftsschutzgebiete dürfen nur eingeschränkt bebaut werden. Sofern man beabsichtigt, auf seinem Gelände/Garten ein Foliengewächshaus aufzubauen, spielt eine große Rolle, ob das Gewächshaus Privat genutzt wird oder Gewerblich genutzt wird.
In vielen Regionen sind Foliengewächshäuser bis zu einer bestimmten Größe genehmigungsfrei, denn Foliengewächshauser haben überwiegend kein festes Fundament. Somit kann man diese Art Gewächshaus recht unkompliziert an einen anderen Standort verlagern. Dennoch ist immer die Größe eines Foliengewächshaus zu beachten. So sind Foliengewächshäuser bis zu einer Größe von 10-15 m2 in den meisten Bundesländern meist genehmigungsfrei. Voraussetzung ist meist jedoch, dass kein festes Fundament besteht. Bei einer Größe von 15-20 m2 kann eine Genehmigung erforderlich sein.
Um allen Gefahren aus dem Weg zu gehen, ist es immer Ratsam, zuvor bei der zuständigen Behörde (Bauamt) nachzufragen. Das kann geschehen per Email oder Telefon. Oft kann man bei Gemeinden (Städten) die Regeln auch im Internet einsehen.